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DNA-Datenbank für Hundekot gehört eingetütet und dann fein ordentlich in den Müll

Mit immer neuen Kampagnen, Ideen und Ordnungsmaßnahmen versuchen die Kommunen, der Probleme mit liegengelassenem Hundekot Herr zu werden. Köln rüstet z. B. immer mehr Mülleimer mit Hundekot-Tütenspender aus, und in Neumünster kann man via QR-Code leere Spender einfach und direkt melden. London will ab nächstes Jahr in einer DNA-Datenbank Hunde registrieren, denen die unbeseitigten Kothaufen dann zugeordnet werden können.

Ersten Presseberichten zufolge will unsere Kölner Stadtverwaltung das Londoner Pilotprojekt genau beobachten und besonderes Augenmerk auf die Kosten- und Nutzenrechnung legen.

Die Piraten lehnen die DNA-Überwachung ab. Und das nicht nur, weil ein Leben ohne Mops möglich, aber sinnlos ist, wie Loriot schon wusste.

Lisa Gerlach, Mitglied des Rates, sagt: „Liegengelassener Hundekot ist ekelig und kann auch gesundheitsgefährdend sein. Es gilt, diesen Hinterlassenschaften immer wieder durch Appelle an das Verantwortungsbewusstsein der Hundehalter entgegenzuwirken. Die nun geplante Total-Überwachung durch DNA-Zuordnung geht aber beängstigend weit darüber hinaus. Wir erleben gerade beispielhaft, wie schnell Überwachung umgesetzt wird, einfach weil man es kann: Rasselisten, Maulkorbpflicht, Leinenzwang und jetzt sogar die DNA-Zuordnung des Hundekots. Das dürfte noch mehr Menschen davon abhalten, Hunde zu halten und das sehe ich als eine Verlust für unsere Gesellschaft. Eine Verschärfung dieser Verbots- und Strafpolitik führt zu immer mehr Überwachung und Konformitätsdruck. Als Folge sind die Tierheime jetzt schon überfüllt.“

Köln wird 2015 voraussichtlich 5,1 Millionen aus der Hundesteuer einnehmen. Dieses Geld ist zwar – wie jede Steuer – nicht zweckgebunden, aber gegen liegengelassenen Hundekot hilft kein teures, neues Überwachungs-Bürokratiemonster à la DNA-Datenbank, sondern nur der Ausbau der übliche Maßnahmen, z. B. weitere Hundekot-Tüten-Spender und mehr Sensibilisierungskampagnen für Hundehalter. In diesem Sinne gehört die Idee von DNA-Datenbanken für Hundekot eingetütet und in den Müll.

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